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Den Öffentlichen Verkehr der Zukunft gestalten : , Thema: Master-Start | Interview

Im Projekt „Uptrain“ ist Ende Februar 2023 der erste Master-Professional-Lehrgang gestartet, der im Rahmen von InnoVET entwickelt wurde. Projektleiterin Britta Robels erklärt im Interview, was die Teilnehmenden in der Fortbildung lernen – und wie sie damit nachhaltige Mobilität möglich machen.

Uptrain Master
Gute Stimmung zum Master-Start: Die Fortbildungsteilnehmer und das Uptrain-Team um Projektleiterin Britta Robels (2.v.r.) Copyright: VDV-Akademie

Inno-vet.de: An wen richtet sich die Fortbildung „Master Professional in Technologischen Innovationsstrategien (TIM)“? Wie viele Teilnehmende haben Sie und wie lang dauert der Kurs?

Britta Robels: Die Kern-Zielgruppe sind Meister und Techniker, aber auch Bachelor-Absolventen aus anschlussfähigen Fachbereichen, die bereits erste Berufserfahrung haben und sich branchenspezifisch weiterbilden wollen – berufsbegleitend. Das ist bei unserem Blended-Learning-Konzept in den nächsten 15 Monaten möglich. In der kürzlich gestarteten Fortbildung sind 10 Teilnehmende, alle aus unterschiedlichen Fachbereichen und mit sehr heterogenen Berufshistorien. Bisher geht der didaktische Ansatz des netzwerkorientierten Austauschs sehr gut auf – jeder ist mal Spezialist, aber auch Einsteiger. Austausch, Diskussion und Gruppenarbeiten funktionieren sehr gut in der Lehre. Im Fokus steht für alle Teilnehmenden einerseits die Motivation, einen höherqualifizierenden Abschluss zu erwerben, andererseits auch ein intrinsischer Anspruch, sich selbst weiterzuentwickeln.

Inno-vet.de: Was steckt inhaltlich in der Fortbildung? Was vermitteln Sie hier? Welchen Mehrwert bieten Sie gegenüber bestehenden (Meister-) Lehrgängen?

Britta Robels: Der Master Professional vermittelt innovatives Fachwissen in den technischen Bereichen von Verkehrsunternehmen. Die Teilnehmenden besuchen und analysieren die fortschrittlichsten und neuesten Projekte, die aktuell in der Branche umgesetzt werden. Dabei erweitern sie ihr bereits bestehendes Fachwissen, gleichzeitig eignen sie sich Kenntnisse in angrenzenden und übergreifenden Bereichen an. Sie entwickeln die Kompetenz, die klassischen technischen Fachbereiche von Verkehrsunternehmen zu verzahnen und auf einer strategischen, unternehmensübergreifenden Ebene zu steuern. Neben diesen fachlichen Kernkompetenzen stehen Methoden und Instrumente in den Bereichen Datenmanagement, IT-Struktur, Führung und Change Management auf dem Lehrplan. Das ist ein neuer Ansatz im Vergleich zu bereits bestehenden Abschlüssen – Verkehrsunternehmen als ganzheitliches, im besten Falle digitales System zu verstehen.

Inno-vet.de: Für welche Herausforderungen und Tätigkeiten werden sie in der Fortbildung qualifiziert? Was sind die zukünftigen Einsatzbereiche der Teilnehmenden?

Britta Robels: Schaut man sich die Kompetenzen nach Fortbildungsstufe und DQR an, sind die Zielpositionen auf diesem Niveau ganz klar leitender und unternehmensstrategischer Natur. Absolventinnen und Absolventen können Fach- und Führungskräfte führen, Organisationseinheiten und große Teams aufbauen sowie die zukünftigen Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden speziell im ÖV gestalten. Sie treffen strategische Entscheidungen unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Beurteilungsmaßstäbe, insbesondere unter Einbezug valider Unternehmensdaten. Einsatzfelder sind, auch basierend auf der Analyse von Stellenausschreibungen, im Bereich Mobilitätsmanagement, Digitalisierung, Leitungen im Bereich Fahrzeug und Infrastruktur oder im strategischen Datenmanagement. Teilnehmende der Fortbildung werden maßgeblich die Ausrichtung des öffentlichen Verkehrs mitgestalten und damit Mobilitätsangebote beeinflussen, die uns alle zukünftig betreffen werden.

Inno-vet.de: Was sagen die Unternehmen zu dem Angebot?

Britta Robels: Das Angebot und die Inhalte der Fortbildung kommen in der Branche sehr gut an – hier zahlt sich der direkte Einbezug der vielen Verkehrsunternehmen während der Bedarfsanalyse aus. Die Fortbildung ist das, was wir für die Zukunft brauchen. Trotz oder gerade wegen bereits bestehendem Personalmangels brauchen wir gut qualifizierte Leute, die nachhaltige Mobilität in die Zukunft bringen.

Mehr Informationen

  • Einen Überblick über das InnoVET-Projekt „UpTrain“ bietet das Projektprofil.
  • Ausführliche Informationen zum Projekt und zur Fortbildung gibt es unter up-train.de.